Floorball: “Wir müssen nicht dopen, wir gewinnen immer!”

In der Rodlerhalle in Berchtesgaden treten bei den Winterspielen 2020 von Special Olympics die Floorballer an. Los ging es mit der Klassifizierung der Traditional Teams, danach stehen die Hinrunden auf dem Kalender. Auch die Unified Mannschaften sind beim Floorball stark vertreten.

Auf zwei Spielfeldern sind in dieser Sportart je vier Sportler pro Team im Einsatz, wie Julian Mauersberger, Pressebeauftragter und Unified Partner des Special Olympics Teams Saarland, erklärt. Er unterstützt drei Feldspieler mit Behinderung sowie den Torwart. Es können aber auch zwei Feldspieler und zwei Unified Partner spielen. „Ziel ist es, dass Sportler mit und ohne geistige Behinderung zusammen Sport treiben und leistungsschwächere Sportler von stärkeren profitieren“, berichtet er.

SPECIAL OLYMPICS Nationale Winterspiele Berchtesgaden 2020

Mauersberger erzählt in der Halbzeitpause, dass Floorball in Deutschland noch vergleichsweise jung ist. Seine Mannschaft hat sich erst im Oktober 2019 formiert und seither hart trainiert. Die Chancen auf einen Sieg halten sich zwar aufgrund der kurzen Trainingspraxis noch in Grenzen, aber das bremst den Optimismus nicht: Wer nicht wagt, gewinnt nicht. „Und wir wollen gewinnen“, untermauert Athletensprecher Steve Röder. Doch wenn es nicht klappt, freut man sich halt über den Gewinn anderer.

Das ist es, was die Special Olympics so besonders macht: Die Unbekümmertheit der Athleten und ihre Begeisterung, ihr Tun im Hier und Jetzt, ohne Kalkül und Taktik. Christine Strenger von den Stockenten Merkendorf bringt es auf den Punkt: „Wir haben ein Spiel gewonnen und eines verloren. Wir gewinnen immer“. Heinz-Joachim Meyer, Floorball-Koordinator von Special Olympics Deutschland, erzählt von der ganz ähnlichen Aussage einer anderen Athletin, die er nie vergessen wird: „Wir müssen nicht dopen, wir gewinnen immer“.

Am Tag drauf geht es im Floorball dann weiter: Gewinner gegen Gewinner, Verlierer gegen Verlierer. Und jeder gemeldete Spieler muss eingesetzt werden und mindestens eine Minute spielen, betont Heinz-Joachim Meyer. So bleibt kein Athlet auf der Strecke.

Text und Foto: Petra Janßen-Wahl