Wenn man keine neuen Freunde mehr will, weil man schon so viele Freunde hat …

Special Olympics Deutschland lebt ganz wesentlich von der Unterstützung der Familien unserer Athletinnen und Athleten. Das zeigt sich auch wieder bei den Winterspielen 2020 in Berchtesgaden.

Thomas Rottenaicher aus dem Landkreis Altötting erzählt: „Wir sind zu den Special Olympics durch die Werkstätten gekommen, in denen unser Sohn Thomas lebt und arbeitet. Die Special Olympics wurden uns vorgestellt, und wir waren von dem sportlichen Angebot von vornherein fasziniert. So haben wir vor circa fünf bis sechs Jahren mit den Winterspielen begonnen, und zwar mit dem Schneeschuhlaufen. Wir haben dabei eine Herzlichkeit durch andere Sportler, Trainer und Betreuer erfahren, die beispiellos ist. Das ist einfach eine richtige Gemeinschaft, das macht unheimlich Spaß. Thomas freut sich immer, wenn er die anderen Sportler und die Betreuer wiedersieht. Da kommt eine Freude rüber, das macht auch uns unheimlich glücklich. Und besonders gut ist auch die medizinische Betreuung. Da gibt es auch schon mal Geschenke in Form von einer neuen Brille oder einer elektrischen Zahnbürste“. Sohn Thomas wünscht sich vor allem viele neue Freundschaften und natürlich eine Medaille. Die darf auch gerne aus Gold sein.

Der SOD Familienempfang fand im Haus der Berge statt. Foto: SOD/Andreas Bister

Familie Herrmann ist mit Tochter Elisabeth zu den Winterspielen aus Landshut angereist. Sie tritt in der Disziplin Ski Alpin an. „Wir sind über die Pestalozzischule zu den Special Olympics gekommen. Als Schülerin ist meine Tochter damals ins Skilager gefahren, und dort haben sie uns das Angebot gemacht, an den Special Olympics teilzunehmen. Das erste Mal waren wir 2013 in Garmisch-Partenkirchen dabei, dann in Inzell und in Reit im Winkl. Elisabeth nimmt ausschließlich an den Winterspielen teil. Die Athleten fahren jedes Jahr mit der ganzen Truppe für eine Woche ins Skilager“. Elisabeth sagt stolz: „Ich fahre Riesenslalom und Slalom“. Auf die Frage, ob sie auch neue Freunde kennen lernen möchte, antwortete sie mit „Nein“, da sie schon sehr viele Freunde hat.

Sandra Hegesmann vom Verein „46Plus Down-Syndrom Stuttgart e.V.“ erzählt: „Unsere Sportler sind in vielen unterschiedlichen Sportarten aktiv, um ihre Talente vielseitig zu entwickeln. Im Laufe der Jahre haben unsere Athleten unglaubliche Fortschritte gemacht, auch bezüglich ihrer Koordination. Untereinander hat sich eine tolle Freundschaft entwickelt“. Athlet Jacob Sproll gehört zu den Athleten aus dem Verein und tritt im 200-Meter-Schneeschuhlaufen und in der Staffel an. Jacob freut sich schon sehr auf die Wettbewerbe und sagt selbstbewusst: „Ich will gewinnen!“

Text: SOD – Gabi Peiter, Foto: SOD – Andreas Bister