Helfer frösteln beim Short Track: Selbst mittags ist es kälter als draußen!

Im Skigebiet Götschen oder an der Höhenloipe Scharitzkehl ist es bei den Wettbewerben der Special Olympics Winterspiele 2020 hin und wieder ja schon etwas frisch – aber nicht wirklich kalt. Ganz anders die Situation in der Eishalle im Zentrum von Berchtesgaden: Da liegen die Temperaturen während der Wettbewerbe im Short Track auch in den Mittagsstunden so gerade eben im einstelligen Bereich, um beste Eisbedingungen zu bieten. Die Volunteers müssen entsprechend erfinderisch sein, um nicht komplett auszukühlen. Die Sportler laufen sich ja auf der Eisfläche schnell warm. Bei Helfern, Betreuern und Trainern muss da der heiße Tee helfen, um Eisfüße zu verhindern.

Für Moderator Oliver Lohr aus Groß-Gerau sind die Bedingungen noch eher günstig: Er sitzt nämlich im gut beheizten Sprecherstand, sorgt für Musik und heizt so allen Beteiligten zumindest mit heißer Musik beim Short Track ein. „Wir haben super spannende Läufe. In der Klassifizierung ging es aufregend los. Wir hatten eben gerade die Unified Staffelwettbewerbe. Da wird es immer wieder heikel – klappen die Staffelwechsel, klappen sie nicht? Und wie verhalten sich unsere Sportler und ihre Partner? Doch ich muss sagen: Alle haben das klasse gemacht!“, lobt Lohr.

Die Stimmung in der Halle beschreibt er als „toll, da die Zuschauer immer wieder ordentlich klatschen und die Athleten anfeuern“. Auch die Hallenverhältnisse seien sehr gut. Noch wichtiger aber sei die Lage der Halle: „Das ist in Berchtesgaden optimal. Jeder kann auch mal beim Stocksport oder beim Floorball vorbeischauen – und natürlich auch umgekehrt. Das passt alles sehr gut“.

Die niedrigen Temperaturen in der Halle seien natürlich ein Thema: „Es ist eben konstant kalt. Dann merkt man schon, dass es recht frisch wird, wenn man auf dem Eis steht – vor allem, wenn man keine Schlittschuhe anhat“, scherzt Oliver Lohr. Beim Aufbau vor Beginn der Spiele seien alle Helfer immer wieder mal raus gegangen an die frische Luft: „Denn dort war mitunter Sonne bei zehn Grad!“ Ansonsten helfe eben nur, sich warme Sachen anzuziehen.

Richtig „am Frösteln“ ist auch Helferin Stefanie Weber. Sie stammt aus Bischofswiesen und ist das erste Mal als Volunteer bei den Spielen aktiv. Als Springerin sorgt sie in der Eishalle dafür, dass Sportler und Betreuer wärmenden Tee bekommen. Stefanie ist froh, „auch schon an wärmeren Einsatzorten gewesen zu sein“. Selbst in Scharitzkehl sei es nicht so kühl gewesen wie in der Eishalle. Ihr mache es aber Spaß, überall dort zu helfen, „wo gerade eine Hand gebraucht wird“. So wirkte sie bereits daran mit, die Schneestrecke für die Wettbewerbsfreien Angebote zu präparieren, und sie wies die Autos oben in den Bergen in Scharitzkehl ein. „Ich finde das alles sehr spannend, weil Du nicht immer an derselben Stelle bist“, sagt Stefanie Weber. Klar ist für sie schon jetzt: Sie ist wieder dabei, wenn die nächsten Special Olympics in Bayern anstehen.

Text: SOD – Uwe Bentlage, Foto: SOD – Anna Spindelndreier