Den Abschluss der Wettbewerbe im Floorball bildet heute die Siegerehrung. Alle Athleten und Athletinnen der vierzehn beteiligten Mannschaften treffen sich in der Halle. Die Stimmung ist bombig, denn es sind auch viele Fans extra zur Siegerehrung gekommen. Eigentlich kann die Party beginnen, doch zuallererst wird den heutigen Geburtstagskindern – zwei an der Zahl – ein Ständchen gebracht. Dann beginnt die eigentliche Ehrung.
Die beiden Präsidenten der Landesverbände Saarland und Schleswig-Holstein von Special Olympics, Alexander Indermark und Joachim Lehmann, werden vorgestellt und mit sehr viel Applaus begrüßt. Dann folgen insgesamt vier Zeremonien, da in vier Gruppen gespielt wurde – im Bereich Traditional auf den Leveln „Königssee“, „Rodlerhalle“ und „Watzmann“ sowie auf einem Unified-Level. In den ersten drei Gruppen spielten jeweils drei Mannschaften gegeneinander, und beim Unified gab es fünf Teams.
Neben der Truppe aus Finnland sind drei Abordnungen aus dem nördlichsten Bundesland Schleswig-Holstein dabei – außer den Glückstädter Werkstätten und der Vorwerker Diakonie Lübeck das Unified Team der Stockenten Merkendorf. Alle drei Mannschaften gehen medaillenbehängt nach Hause: Das Team Vorwerker Diakonie Lübeck belegt den zweiten Platz und nimmt stolz die Silbermedaille entgegen. Jeweils den dritten Platz und damit die Bronzemedaille erkämpfen sich die Glückstädter Werkstätten und die Stockenten Merkendorf.
Einige Athleten und Athletinnen nehmen zum ersten Mal an den nationalen Winterspielen teil, andere sind schon „alte Hasen“ und seit Karlsruhe immer wieder dabei. Neben den eigenen Wettbewerben haben die Teams auch die Austragungsorte von Stocksport, Ski alpin und Skilanglauf besucht. Auch Schneeballschlachten auf den Jenner gehörten zu den Highlights der Nordlichter, denn an der Waterkant sieht man den Schnee bekanntlich nur auf Fotos oder im Fernsehen.
Internationalen Flair brachten neben den Finnen auch die Schweizer Sportler in die Rodlerhalle. Das Team der Stiftung Freier Leben aus Münzingen bei Bern startete erstmals international – und war von Anfang an stark dabei. Prompt nehmen die Münzinger dann auch eine Silbermedaille mit in die benachbarte Alpenrepublik. Bevor es allerdings auf die Heimfahrt geht, will das Team in den rotweißen Trainingsanzügen aber noch einen Abstecher nach München unternehmen – und zwar, um die Medaille ausgiebig zu feiern.
Der 39-jährige Schweizer Raphael Heimo ist sehr angetan von der Atmosphäre der Winterspiele. Seit zehn Jahren betreibt er nun schon Floorball, aber die Stimmung in Berchtesgaden findet er faszinierend. „Das ist super, zumal wir das erste Mal ins Ausland gegangen sind“, so Raphael. Er spricht von einer Top-Organisation, und es seien viele neue Freundschaften entstanden. Natürlich hatten die Schweizer auch „ihre eigenen Fans“ – beispielsweise den Taxifahrer aus Berchtesgaden, der „seine“ Mannschaft immer in die Unterkunft brachte und in der Rodlerhalle anfeuerte.
So zieht Koordinator Heinz-Joachim Meyer denn auch eine durchweg positive Bilanz der Floorball-Wettbewerbe: „Es war ein ganz, ganz tolles Event“, sagt er. „Leider habe ich von der Region in der kompletten Woche arbeitsbedingt so gut wie nichts gesehen“. Deshalb habe er sich vorgenommen, mit der Familie nochmal zum Urlaub wiederzukommen. „Die Berchtesgadener sind sehr freundlich und aufgeschlossen“, lobt Meyer die Gastgeber der Winterspiele 2020.
Text: SOD – Kerstin Engelmann und Uwe Bentlage, Foto: SOD – Uwe Bentlage