Der Götschen kann zum Sprungsbrett für die Welt Winterspiele der Special Olympics werden

Auf dem Götschen sind alle Entscheidungen der Special Olympics Winterspiele 2020 in Berchtesgaden gefallen. Die Pisten sind jetzt wieder frei für alle anderen Skibegeisterten. Und die Athleten sind schon wieder auf dem Weg nach Hause. Könnte man meinen. Aber so ganz stimmt das nicht.

Denn nach den nationalen Winterspielen ist vor den Weltwinterspielen. Und so hatten die Teams heute noch Gelegenheit, ihre Athleten von Bundestrainern sichten zu lassen. Aber was heißt das genau?

Zunächst werden drei Gruppen gebildet – „Advanced“, „Intermediated“ und „Novice“. Aus den entsprechend kategorisierten Kandidaten werden dann in einem recht komplexen Verfahren Mitglieder für die deutsche Delegation der Special Olympics ausgewählt.

Um beim Auswahlverfahren überhaupt dabei zu sein, muss ein Athlet zunächst einmal die Winterspiele bestritten und sich dort qualifiziert haben. Dadurch erlangt er die Berechtigung, an den nationalen Spielen teilzunehmen. Hier muss er sich abermals qualifizieren, das heißt, er muss eine gute Platzierung erreichen – eine Goldmedaille kann zum Beispiel eine gute „Visitenkarte“ sein, um sich für die deutsche Delegation zu empfehlen. Das ist wiederum die Voraussetzung, um sich für die Weltspiele anmelden zu können. Das aufwändige Prozedere ist auch dazu gedacht, um den Athleten zu verdeutlichen, dass der Druck bei den Weltspielen noch größer ist als bei den nationalen Spielen.

Die heute anwesenden Trainer und Koordinatoren haben die Gelegenheit genutzt, um die Athleten in der Disziplinen Snowboard und Ski Alpin sichten zu lassen. Auf diese Weise können sie in Erfahrung bringen, welche von ihnen in Frage kommen könnten. Die Trainer können Sportler vorschlagen, die allerdings bestimmte Kriterien erfüllen müssen. Beispielsweise muss geklärt werden, ob ein Athlet für zwei Wochen fremdbetreut werden kann, in welchem Umfang er in der Lage ist, Feedback aufzunehmen und umzusetzen, und noch vieles mehr.

Fazit: Der Weg ins Team Special Olympics Deutschland ist kein leichtert, aber er ist gangbar – und die nationalen Winterspiele sind ein gutes Spruchbrett dafür.

Text und Foto: SOD – Gabi Peiter