Der “Förderverein Special Olympics Hochrhein e.V.” sahnt im Ski Alpin so richtig ab

Einen echten Goldregentag erleben drei Athleten des „Fördervereins Special Olympics Hochrhein e.V.“: Barbara Böhler steht auf dem begehrten Treppchen und gibt ihren Gefühlen freien Lauf. Nach der Zeremonie wirft sie ihre Mütze ins Publikum, so dass ihr Siegertitel – „Stand up for the Champions“ von Right Said Fred – wie die Faust aufs Auge passt.

Barbara Böhler, auch liebevoll Babsi genannt, lebt im wunderschönen Hochschwarzwald in der Gemeinde Ibach und arbeitet im Gasthof Himmelreich bei Freiburg im Service. Heute hat sie im Slalom Advanced die Goldmedaille gewonnen. Barbara kann es noch gar nicht fassen, dass sie ein Goldkind ist. „Wir sind alle sehr, sehr stolz auf sie. Sie freut sich wie ein Honigkuchenpferd“, stellt Coach Mathias Doderer lachend fest. „Sie hat das heute ganz toll gemacht. Barbara hat auch schon einmal an den Weltspielen in Korea teilgenommen. Sie ist eine der erfahrensten Läufer in unserer Gruppe. Jede Goldmedaille ist immer etwas ganz Besonderes. Wir freuen uns darüber und besonders über die Freude der Athleten. Übrigens ist unsere Babsi die Schwester einer ganz bekannten Skilangläuferin, nämlich der Stefanie Böhler. Auch ihr Vater ist ein passionierter Skifahrer. Insofern liegen die Langlauf-Gene bereits in der Familie“. Barbara Böhler fällt Mathias überschwänglich ins Wort: „Ich bin sehr glücklich und ich freue mich über meine Goldmedaille“.

Jonas Hoch ist der zweite im Bunde. Er lässt seinen Gefühlen freien Lauf. Ganz männlich stellt er sich in Pose, vom Publikum angetrieben, so dass auch der Moderator bekennt: „Das ist er Moment, in dem ich überlege, dass ich auch mal starte!“ Jonas ist eine ganz außerordentliche Zeit gelaufen, die einfach nicht zu toppen war. Er kommt aus einer wintersportbegeisterten Familie und ist ein sehr guter Rennläufer. Trainiert wird er von seinem Vater und von seinem Coach Fritz Bauer, der verletzungsbedingt leider an den Winterspielen nicht teilnehmen kann. „Der Fritz und Jonas‘ Vater leisten hier wirklich ganze Arbeit und trainieren sehr viel mit ihm,“ erläutert Mathias Doderer. „Jonas ist mehrfacher Goldmedaillengewinner und war auch schon Teilnehmer bei den Weltspielen in Korea“. „Ich bin sehr froh und fühle mich happy, dass ich zweimal Gold geholt habe. Ich bin richtig geil gefahren und bin echt zufrieden“, fügt Jonas selbst nicht ohne Stolz hinzu.

Dritter im Bunde auf dem Treppchen ist Daniel Spagnolo, im Vergleich zu seinen Kameraden ein deutlich ruhigerer Typ, dem aber die Freude über seine Goldmedaille ins Gesicht geschrieben ist. Daniel war mit seinem Unified Partner Bruno Schneider auf der Piste. Er wohnt in Lottstetten im Kreis Waldshut. Schon seit elf Jahren nimmt er an den Spielen von Special Olympics teil. „Wir haben das Unified für Daniel entdeckt, da er ein Spaßvogel ist und immer nach dem fährt, was er sieht und was ihm Spaß macht“, so Bruno Schneider. „Beispielsweise schaut er auf seinen Ski. Da der Schnee so schön wegspritzt, schaut er dem wegspritzenden Schnee hinterher und nicht auf seine Abfahrtsstrecke. Oder er mag die roten Tore lieber, dann fährt er durch die roten Tore. Er wartet auch gerne mal auf langsamere Konkurrenten, und erst, wenn die aufgeholt haben, dann geht es auch für ihn weiter. Daher haben wir uns überlegt, mit ihm als Unified Team anzutreten. Dann fährt der Partner vor ihm her, und Daniel hat eine Orientierung“. Daniel selbst ist hochzufrieden über den Verlauf der Spiele: „Es hat mir gut gefallen. Ich bin schnell gefahren. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich freue mich sehr“, sagt der Sportler lächelnd.

Text und Foto: SOD – Gabi Peiter