Ohne Menschen mit Behinderung bleibt der Kamin im Winter kalt

Auf starke Resonanz bei Athleten und Besuchern ist der „Nachmittag der Begegnungen“ bei den Special Olympics Winterspielen 2020 in Berchtesgaden gestoßen. Im großen Saal des AlpenCongress-Zentrums kam richtig Stimmung auf, wie alle Teilnehmenden übereinstimmend berichten.

Herausragend war vor allem die Beteiligung am Mitmachangebot „Rhythmische Sportgymnastik“, das mit tollen Musikeinlagen von Marvin Holl und Michael Sasse einherging. Die beiden Künstler ließen es sich nicht nehmen, gefühlvoll gecoverte Lieder zum Besten zu geben und dazu einzuladen, mitzusingen und mitzutanzen. Um den eigenen Tanzkünsten den letzten Feinschliff zu geben, wurde zudem ein Tanzworkshop angeboten, bei dem neue Formen der Bewegung zu bekannten Melodien einstudiert wurden.

Auf gutes Feedback stieß auch die Präsentation der Pidinger Werkstätten. Abteilungsleiter Florian Huber stellte für seinen sozialen Betrieb klar: „Wir unterstützen diese großartige Veranstaltung hier in Berchtesgaden sehr gerne. Unsere Werkstätten sind glücklich über die Gelegenheit, auch vor Fachpublikum zu zeigen, was unsere Mitarbeiter so draufhaben und wozu Menschen mit Behinderung fähig sind. Im Vorfeld der Winterspiele wurden in den Pidinger Werkstätten rund dreitausend rote Rucksäcke mit nützlichen Utensilien befüllt, die die Volunteers der Special Olympics Deutschland für ihren Einsatz in Berchtesgaden bei der Akkreditierung erhalten haben.

Florian Huber lobt seine Mitarbeiter ausdrücklich: „Unsere Kollegen mit Behinderung erfüllen ihre Aufgaben professionell, oft auch direkt beim Kunden in deren Einrichtungen und Lagern“. Hubers besonderer Stolz ist der im eigenen Betrieb gefertigte Kaminanzünder „k-lumet, der nur an wenigen Standorten in Deutschland produziert wird“. Durch die Herstellung des Anzünders „werden mehrere hundert Arbeitsplätze gesichert“, so Huber. „Wir haben eine Produktionsstraße mit einer ganzen Reihe von Arbeitsschritten, die von allen Mitarbeitern in der Montage – egal mit welcher motorischen Einschränkung – zuverlässig ausgeführt werden“. Huber betont: „Wir zeigen täglich, dass der Mensch mit Behinderung im Mittelpunkt unseres Handelns steht und wir gleichzeitig faire Preise realisieren“.

Besonders freut er sich allerdings, dass die Pidinger Werkstätten auch bei den Wettbewerben der Special Olympics Winterspiele erfolgreich sind: „Dass unsere Stockschützen das Siegerpodest erklommen haben, ist schon etwas ganz Besonderes! Die Athleten haben mit diesem Sport erst vor einem halben Jahr begonnen. Da kann man ihnen nur ein ganz großes Kompliment machen!“

Text: SOD – Andrea Engelmann, Foto: SOD – Andreas Bister