Zuschauer feiern Glamour pur in der Berchtesgadener Eishalle

Keine andere Veranstaltung im Verlauf der Special Olympics Winterspiele 2020 in Berchtesgaden hat so viele Zuschauer angelockt wie Kürwettbewerb und Schaulaufen beim Eiskunstlauf.

Und bei keinem anderen Event ist der Glamourfaktor höher: Die fünf Herren und vor allem die dreizehn Damen, wie Prinzessinnen in Glitzer gehüllt, werden von den Fans gefeiert wie Stars. Und das sind sie ja auch irgendwie, wenn sie mit ihrem sorgfältig choreographierten Programm über die Eisfläche gleiten. Die jungen Athletinnen und Athleten treten in drei Leistungsklassen an und zeigen bei ihren Vorführungen Können und Anmut. Dabei sorgen die schönen Kostüme und die passende Musik für echte Gänsehautmomente.

Doch trotz des Zaubers auf dem Eis behalten die drei erfahrenen Kampfrichter kühlen Kopf bei der Punktevergabe. Und da muss es ja auch sehr korrekt zugehen: Die A-Note bewertet das technische Können, die B- Note den künstlerischen Ausdruck.

„Viele der Eiskunstläuferinnen und Eiskunstläufer stehen erst seit anderthalb Jahren auf dem Eis“, erläutert die künftige nationale Koordinatorin dieser Sportart bei Special Olympics Deutschland, Cornelia Eichlinger. Die Sozialpädagogin ist selbst ehemalige Eiskunstläuferin und seit fast zwanzig Jahren bei Winterspielen aktiv.

Allen Athletinnen und Athleten schenkt Eichlinger ihre Aufmerksamkeit. Auch Janine Kreß, die in ihrem ausgefallenen Kostüm als erste auf das Eis muss, spricht sie ein Wort der Ermutigung zu. Janine absolviert den Lauf durch den Parcours auf Level 0, zusammen mit zwei weiteren Sportlerinnen. Jedem Element, das sie durchfahren muss, widmet sie sich mit großem Ernst. Am Ende wird die Leistung der beiden “Konkurrentinnen” von den Schiedsrichtern höher gewichtet, aber Janine Kreß lässt sich davon nicht aus der Bahn werfen. Sie hatte ihren großen Moment, sie hat ihr Bestes gegeben, und die Zuschauer haben es ihr mit herzlichem Beifall gedankt. Von Bissigkeit im Umgang miteinander, wie man sie Eiskunstläufern bisweilen nachsagt, ist bei den Athleten von Special Olympics nichts zu spüren. Und so geht ein eindrucksvoller Wettbewerb in herzlichem Miteinander zu Ende.

Text: SOD – Isabel Stöckl, Foto: SOD – Sascha Klahn