Positive Effekte der Special Olympics für die Gastgeberregion Berchtesgadener Land

Medaillen sind noch nicht einmal vergeben, da stehen die ersten Sieger der Winterspiele 2020 von Special Olympics Deutschland bereits fest: Es sind die örtlichen Einrichtungen im Berchtesgadener Land, die schon jetzt einen Push durch die Spiele spüren. So sieht es zumindest der Geschäftsführer der Lebenshilfe Berchtesgadener Land, Dieter Schroll. Es seien das Miteinander und der gemeinsame Sport, die für positive Aspekte und Anknüpfungspunkte sorgten.

Schroll sieht seine Einrichtung als „relativ neu in der SOD-Familie“ – aber die Begeisterung sei ansteckend. Sieben Athleten und acht Volunteers der Lebenshilfe sind bei den Winterspielen dabei. Klar, dass die Sportler ihren Heimvorteil zu nutzen wissen. Das gilt auch für den Stockschützen Paul Wembacher, der auch ein „Gesicht der Spiele“ ist. Unvergessen ist nach Schrolls Worten das Trainingslager, das die Athleten gemeinsam absolviert haben. Genau hier sieht der Geschäftsführer den gewünschten nachhaltigen Effekt der Spiele – schon jetzt gibt es eine Vernetzung mit anderen Sportlern, weiteren Einrichtungen und Mitstreitern weit über die Region hinaus.

Ähnlich geht es der Pidinger Werkstätten GmbH, die die Winterspiele zusammen mit der Lebenshilfe nutzt, um ihre tägliche Arbeit an einem gemeinsamen Stand den Gästen aus dem gesamten Bundesgebiet vorzustellen. Am Stand auf dem Freigelände (AlpenCongress) geht es in erster Linie um Information. Mit dabei haben die Werkstätten aber auch Feueranzünder aus der eigenen Fertigung. Etwa 250 Mitarbeiter werden im Betrieb von rund sechzig Beschäftigten von montags bis freitags betreut. Die meisten der Mitarbeiter wohnen in Häusern und Wohngruppen der Lebenshilfe. Erledigt werden in den Werkstätten vielfältige Aufträge aus der Wirtschaft. Olivia Stoll vom Sozialdienst der Lebenshilfe ist das erste Mal bei den Spielen dabei und schwärmt: „Vor allem begeistern mich die besondere Atmosphäre und den Austausch zwischen Sportlern und Betreuern“.

Diesen ganz eigenen Spirit der Spiele spüren auch die Aussteller der Hohenfried Werkstätten aus dem nahegelegenen Bayerisch Gmain. Auch an ihrem Stand auf dem Gelände steht die Information für die Gäste aus ganz Deutschland und darüber hinaus an erster Stelle. Gezeigt werden beispielsweise selbst gefertigte Produkte aus Holz und Keramik, Textilien, aber auch kunstvolle Kerzen. Auch die „Hohenfrieder“ loben die besondere Atmosphäre der Spiele, bei denen etwa vierzig Volunteers der Einrichtung dabei sind. Keine Frage natürlich, dass die Werkstätten auch eigene Sportler mit ins Rennen schicken. Dazu zählen der Snowboarder Thomas Linsner, aber auch das „Gesicht der Spiele“, Sandrine Springer.

Alle Beteiligten aus dem Berchtesgadener Land hoffen, den Schwung der Special Olympics 2020 Winterspiele auch für die eigene Arbeit und die eigenen Sportaktivitäten weiter nutzen zu können.

Text: Uwe Bentlage