Bunter Strauß der Emotionen bei der Siegerehrung im Stocksport

Dreizehn Siegerehrungen – drei Mal von Damen, sieben Mal von Herren und drei Mal von Mannschaften – wurden zum Abschluss des Stocksportwettbewerbs der Special Olympics Winterspiele 2020 durchgeführt. Die Medaillen wurden von Natanja Riedel, Büroleiterin des Veranstalters in Berchtesgaden, und Dieter Schroll, Geschäftsführer der Lebenshilfe Berchtesgadener Land e.V., um die Schultern der Athleten gelegt.

Bei den Zeremonien kamen naturgemäß ganz unterschiedliche Emotionen zur Geltung. Jolina Herold vom Heilpädagogischen Zentrum Bayreuth ist traurig, dass die Winterspiele jetzt für sie vorbei sind, freut sich aber riesig über die Goldmedaille, die sie zusammen mit ihrer Mannschaft erringen konnte. „Es war ein Erlebnis!“, strahlt Jolina. Auch ihr Teamgefährte Markus Mayer ist „glücklich, dass er auf dem Siegerpodest ganz oben stand“.

Gut abgeschnitten hat auch die Lebenswerkstatt Wertachtal mit ihren beiden Mannschaften. Claus Leinweber, üppig dekoriert mit einer Bronzemedaille, ist zufrieden mit seinem persönlichen Verlauf der Spiele: Ihm hat’s „gscheid gfallen“ und er freut sich, dass er keinen Anfall bekommen und keinen Arzt gebraucht hat, wie er selber sagt. Auch Lydia Steuer hängt Bronze um den Hals, und auch sie ist guter Stimmung – allerdings hat sie im Vorfeld “wirklich fest trainiert“, wie sie stolz betont. Stefan Dressler, einmal mit Bronze und einmal mit einem 4. Platz vom Platz gegangen, fährt glücklich nach Hause: „Dabei sein ist alles!“, sagt er.

Die Athletinnen und Athleten aus Luxemburg sprechen alle freudig durcheinander: Eine weite Fahrt sei es gewesen, die Ergebnisse seien gut, „schön war’s“, ruft einer aus, und auch der Besuch am Eiskanal am Königssee muss ein echtes Highlight gewesen sein.

Die Lebenshilfe Berchtesgadener Land hat ihren Heimvorteil auf ganzer Linie genutzt: Johann Froschmaier geht mit zwei Mal Gold nach Hause, er hat das Stockschießen von seinem Opa gelernt und „ganz feste geübt“, und jetzt ist er natürlich zu Recht ein stolzerfüllter Athlet. Ebenfalls mit Gold behangen ist Anja Klein, obwohl sie erst seit September 2019 für die Winterspiele trainiert hat. „Das war ganz schön anstrengend“, erinnert sich Anja. „Hat sich aber gelohnt!“ Paul Wembacher ist ebenfalls ein Goldjunge mit seiner Mannschaft. Für ihn persönlich hat es für einen sechsten Platz gereicht. Ganz ehrlich sagt er: „Ich bin froh, dass es jetzt wieder ruhiger wird. Aber ‚Gesicht der Spiele‘ zu sein, zusammen mit der Hilde – das war schön!“

Text: SOD – Karin Mergner